Das Werk von Elif Saydam erinnert die Betrachtenden daran, dass ihre Wahrnehmung der Wirklichkeit, also die jeweilige Interpretation ihrer Sinneseindrücke, bestimmt wird von ihrem Wissens- und Erfahrungshorizont. In Plastiken und Installationen zitiert Saydam etwa vertraute Text- und Bildmotive, so dass das Publikum geläufige Erzählungen zu entdecken meint. Ihr Beitrag für REALITY treibt dies ins Extrem: Denn Saydam hat ein Memoryspiel für die Website entwickelt. Das Gedächtnisspiel Déjà Vu (2020) ist inspiriert von Social Distancing und frühen Online Spielen. Im Prozess des Spielens suggeriert es eine eigene Narration. Den Betrachtenden wird das eigene Bedürfnis vor Augen geführt, das Gesehene in einen sinnhaften Kontext setzen zu wollen, auch wenn es »objektiv« keinen Anlass dazu gibt. Neben Spielkarten mit kleinen Malereien oder mit in Saydams künstlerischer Praxis wiederkehrenden Motiven, enthält das Memory Beiträge der sechsjährigen Matthea Wallenhorst.
Die in Berlin arbeitende Elif Saydam (*1985 in Kanada) integriert Schreiben, Performance und Skulptur in eine erweiterte Malereipraxis. In diesem Jahr zeigt sie ihre Arbeiten etwa bei Einzelausstellungen bei Rüdiger Schöttle in München und bei Mélange in Köln sowie im Arp Museum.
Programmierung: Vasco Barbosa
Beitrag: Matthea Wallenhorst
TROPEZ
im Sommerbad Humboldthain
Wiesenstraße 1, 13357 Berlin
Google Maps
Montag – Sonntag
10.00 h – 18.00 h
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